30. Juni 2021

Jiquilillo: Surfen und Schildkröten

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Bereits in Mexiko erhielten wir von Liesi aus Cornwall Tipps für unseren Aufenthalt in Nicaragua. Sie schwärmte von einem Strand im Norden und schickte uns später noch den Namen des Ortes hinterher: Jiquilillo (gesprochen Chi-ki-li-jo). Fast eine Woche verbrachten wir in dem kleinen Fischerort am Pazifik und nahmen hier eine Auszeit von unserer Auszeit.

Jiquilillo Strand

Strand in Jiquilillo

Rancho Esperanza: unsere Unterkunft in Jiquilillo

Zum ersten Mal auf unserer Weltreise übernachteten wir auf der Rancho Esperanza in einem Schlafsaal. Die für uns erschwinglichen Cabañas (Hütten) ohne eigenes Bad (25 US$) waren schon ausgebucht und die mit Bad (35 US$) einfach zu teuer. So schliefen wir in einer geräumigen Hütte mit 3 Etagenbetten und machten die Bekanntschaft von sehr sympathischen Reisenden. Für unsere Betten zahlten wir zusammen 21 US$ pro Übernachtung.

Jiquilillo Rancho Gemeinschaftsraum

Gemeinschaftsraum der Rancho Esperanza

Jiquilillo Rancho Duschen

Liebevoll gestaltete Duschen

Neben der Übernachtung ist eine Vollverpflegung durch die Rancho möglich. Es gibt sehr viele, sehr leckere Frühstücksangebote, Snacks und Smoothies, die den ganzen Tag über angeboten werden. Darüber hinaus kann man sich für das Mittag- und Abendessen eintragen, das täglich frisch zubereitet wird. Wir haben hier wirklich oft gegessen und alles war immer sehr lecker! Geheimtipp: immer Platz im Magen lassen für die unglaublich guten Brownies ;) Die Preise sind für Nicaragua sicher etwas höher aber es gibt auch die Möglichkeit in kleinen Comedores im Ort günstig zu essen.

Soziale Projekte der Rancho Esperanza

Die Rancho wird vom US-Amerikaner Nate geführt, der diese Unterkunft vor 15 Jahren aufgebaut hat. Das Besondere hierbei: ein Teil der Einnahmen wird verwendet, um soziale Projekte in Jiquilillo zu unterstützen. Nate und seine Familie haben schon richtig viel für das Dorf getan und bieten Freiwilligen aus aller Welt die Möglichkeit, den Menschen vor Ort unter die Arme zu greifen. So gibt es für die Kinder zum Beispiel kostenlosen Englischunterricht, die Möglichkeit auf der Rancho zu spielen und Schulprojekte. Als wir vor Ort waren, sind die Kinder im Rahmen eines Projektes gerade von Tür zu Tür gegangen, um die Bewohner über Müll und dessen Konsequenzen aufzuklären. Wir waren wirklich beeindruckt von so viel sozialem Engagement!

Auszeit von der Auszeit

Nach unserem Deutschlandstopp im Dezember sind wir inzwischen schon wieder zwei Monate unterwegs und haben in der Zeit viel erlebt und sind viel gereist. Fleißig haben wir unsere Abenteuer hier auf dem Blog aber auch in den Videos festgehalten. Und so viel Spaß uns das Schreiben, Filmen und Videoschneiden oft auch macht - wir freuten uns sehr auf eine Zeit fernab vom Laptop und den sozialen Medien. Wir hatten auf der Rancho kein W-Lan und genossen es, die meiste Zeit des Tages nichts zu tun.

Jetzt fragst du dich vielleicht, weshalb das so besonders ist - wir haben ja schließlich Unmengen an Zeit und sonst keine Verpflichtungen. Und das stimmt auch. Dennoch erfordert auch die Reise einige Arbeit. Wo fahren wir als Nächstes hin? Wo werden wir übernachten? Was kann man da machen? Wie kommen wir da überhaupt hin? Das sind nur einige Fragen, die wir uns regelmäßig stellen und  die immer wieder beantwortet werden wollen.

So kommt es, dass wir im Reisealltag eben doch häufig vor unseren Laptops sitzen, diskutieren wie wir weiterreisen wollen oder das Erlebte festhalten. Langeweile kommt dabei selten auf! Und deshalb war es für uns etwas Besonderes, in den Tagen in Jiquilillo absolut gar keine Pläne zu haben, die Laptops in den Rucksäcken verstaut zu lassen und nichts zu dokumentieren. Herrlich!

Seele baumeln lassen in der Hängematte

Auf der Rancho Esperanza hängen überall Hängematten, es sind insgesamt an die 20. Und wir können stolz behaupten: wir haben so ungefähr in jeder mal gelegen! Wir haben hier viel gelesen, uns mit den anderen Reisenden unterhalten und den Ausblick auf den Strand und das Meer genossen. Die Unterkunft war zwar sehr einfach, das Wasser kalt, die Essensauswahl begrenzt und die "Toilettenspülung" bestand aus Reishüllen - und trotzdem haben wir uns pudelwohl gefühlt.  Manchmal braucht es so wenig, um zufrieden und glücklich zu sein. Wir hatten keinen Plan, was wir machen würden und so ging es vom Frühstück an den Strand, in die Hängematte, zum Abkühlen ins Wasser und dann wieder in die Hängematte usw. Es war einfach wundervoll und wir haben im wahrsten Sinne des Wortes unsere Seele baumeln lassen.

Jiquilillo Hängematten und Meer

Hängematten am Strand von Jiquilillo

Surfen und Yoga

Hauptsächlich war uns Jiquilillo zum Surfen empfohlen worden. Die Wellen kommen hier gleichmäßig, brechen am Strand und es gibt kaum andere Surfer. Klang für uns nach idealen Bedingungen. Matthias lieh sich mehrere Male ein Surfbrett (11 US$ pro Tag) und versuchte sich in den Wellen.

Jiquilillo Surfen Matthias
Jiquilillo Surfen Franzi

Franzi nutzte die Wellen mehr als willkommene Abkühlung und absolvierte ein anderes Sportprogramm: Yoga. Zum ersten Mal machte sie Yoga am Strand, mit dem Wellenrauschen in den Ohren und dem Blick aufs Meer. Die Sonne strahlte ihr ins Gesicht und der Sonnengruß erschien selten so passend. Die Stunden (6 US$) wurden super angeleitet und waren für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

Unser Highlight: Baby-Schildkröten

Jiquilillo Schildkröten

Baby Schildkröten auf dem Weg zum Meer

Kurz vor unserer Abreise kam Nate auf uns zu und erzählte, dass es am Strand eine Turtle-Brutstation gibt und heute dort Schildkröten schlüpfen würden. Und so kam es, dass wir die kleinen Tiere bei ihren ersten Versuchen der Fortbewegung beobachten konnten. Am Strand wurden sie aus ihren Eimern (in denen sie in den knapp 50 Tagen zuvor in Eiern gewachsen waren) gelassen und es wurde geschaut, ob sie ausreichend Energie haben. Hatten sie die Ziellinie nach 10 Metern überquert, so durften sie später ins Meer hinausschwimmen.

Jiquilillo Matthias mit Babyschildkröte

Frisch geschlüpft

Wir sind ja schon immer große Schildkröten-Fans und nach diesem Erlebnis noch verzauberter von diesen tollen Tieren! Wir konnten uns kaum losreißen von dem Anblick und hoffen inbrünstig, dass die kleinen Turtles den Gefahren im Meer trotzen und dann eines Tages selbst zum Eierablegen an den Strand von Jiquilillo zurückkehren werden.

Anreise von León nach Jiquilillo

In León stiegen wir in einen Minibus, der uns zunächst nach Chinandega bringen sollte. Für nur 26 Cordoba pro Person (weniger als 1€) wurden wir in die 45 Kilometer entfernte Stadt gefahren. Dort kamen wir am südlichen Busbahnhof an. Die Busse nach Jiquilillo fahren jedoch vom Markt (Mercadito) im Norden und so nahmen wir das erste Mal ein Fahrradtaxi. Der Fahrer saß hinter uns und wir hatten eine tolle Sicht und entspannte Fahrt. Vier oder fünf Mal täglich fahren Busse von Chinandega nach Jiquilillo. Die Fahrt dauerte ungefähr 1,5 Stunden und kostete uns wieder weniger als einen €uro pro Person. Dafür kann es in dem alten amerikanischen Schulbus auch mal gut eng werden.

Unser Video zu Jiquilillo

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Franzi un Matthias
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